Rot-Beige

Die BSW-Gruppe Historische Schienenfahrzeuge in Haltingen war in den vergangenen Jahren damit beschäftigt, ihren historischen Triebwagen ET 25 015 farblich in den Auslieferungszustand von 1935 zu versetzen. Der Mittelwagen 019, welcher als Gesellschaftswagen dient, ist schon seit seiner Inbetriebnahme als Museumsfahrzeug in rot-beige unterwegs, die beiden Motorwagens 015 a und 015 b präsentieren sich mittlerweile auch in rot-beige.

In alten Aktenbergen wurde nunmehr die Verfügung der damaligen Reichsbahn-Direktion Karlsruhe und des Reichsbahn-Betriebsamtes Basel entdeckt, welche die Inbetriebnahme der ersten Triebwagen auf der Wiesentalbahn regelte.

Am 26.September 1935 erging von der RBD an das Maschinenamt in Freiburg folgende Verfügung:

"Im Anschluß an die am 27. dieses Monats stattfindende Vorführungsfahrt sollen vom 28. D. Mts. ab die neuen Einheitswechselstromtriebwagen Nr. 1827 und 1849 mit den Steuerwagen Nr. 2411 bis 2414 in den hierfür vorgesehenen Plänen auf den Strecken Basel - Zell und Schopfheim - Säckingen im Regelbetrieb eingestellt werden. Wir ersuchen um Vollzug."

Das Betriebsamt in Basel ordnete am 27.09.1935 an:

"Die neuen Einheits-Wechselstromtriebwagen werden ab Samstag, 28. 9. 1935 im Regelbetrieb eingestellt, und zwar auf der Wiesentalbahn mit Zug 1728, auf der Wehratalbahn mit Zug 1678 beginnend. Zur Zuleitung des ElT nach Schopfheim am Samstag, 28.09.35 wird Prlw 14986 von Basel nach Schopfheim eingelegt. Der eine ElT bedient ..." (es folgt eine Aufstellung der Umläufe im Wiesental), "der zweite ElT bedient die Wehratalbahn. Eine Auswechslung der ElT zur Untersuchung im Bw Basel findet derart statt, daß der ElT von Zug 1724 in Schopfheim auf Zug 1688 bzw. ab 5. Oktober Montags bis Freitags auf Zug 1672 übergeht. Bei Zug 1724 müssen daher die Reisenden nach Zell täglich umsteigen, jene nach Richtung Säckingen können sitzen bleiben, bei Zug 1687 können die Reisenden nach Zell sitzen bleiben. Zum Führerraum der ElT und der Steuerwagen haben Unbefugte unter keinen Umständen Zutritt, er muß deshalb stets abgeschlossen sein. Der Zugführer oder Schaffner hat deshalb bei Beginn der Fahrten den Schlüssel zum Führerstand beim Triebwagenführer in Empfang zu nehmen, damit er durch den Trieb- und die Steuerwagen durchgehen kann. Bei jedem Durchgang ist die Tür hinter sich wieder abzuschließen. Auf den Wendebahnhöfen ist der Schlüssel bis zum Antritt einer neuen Fahrt jeweils wieder an den Triebwagenführer abzugeben. Die ElT sind 87,6 Tonnen schwer, 43,625 m lang und haben 18 Sitzplätze II. und 136 Sitzplätze III. Klasse, Abteile für Raucher und Nichtraucher und ein Gepäckabteil. Die Steuerwagen (Anhänger) sind 31 Tonnen schwer, 22, 010 Meter lang und haben 89 Sitzplätze III Klasse. ElT und Steuerwagen haben elektr. Beleuchtung und elektr. Heizung. Wegen Beförderung von Gepäck, Expreßgut, Tieren, Wagenladungen usw. mit den ElT ergeht noch Weisung durch das Reichsbahn-Verkehrsamt Basel."

ET 25 015 im Bahnhof Weil am Rhein im April 1999
Foto: © Udo Zepf

(Am 3. Mai 1999 stürzte der ET 25 015 b bei Rangierarbeiten im Betriebshof Haltingen in die Grube der Schiebebühne. Er wurde dabei stark beschädigt. Der entstandene Schaden ist so groß, dass eine Reparatur fast unwahrscheinlich erscheint. Bis zum heutigen Tag ist seitens des Verkehrsmuseums Nürnberg immer noch keine Entscheidung über die Wiederaufarbeitung getroffen.)

Zum Inhaltsverzeichnis
zurück zur Wehratalbahn

Zurück zur Startseite

 

©Eisenbahnfreunde Wehratal e.V.